Test

Pirelli Cinturato Gravel H im Test

Der Pirelli Cinturato macht im Labortest mit geringem Rollwiderstand von sich reden. Kann der Gravel-Reifen des italienischen Herstellers auch in Kurvenlage und auf Schotter überzeugen oder bleibt der Pirelli Cinturato eine Laborratte?

Pirelli Cinturato Gravel H | 482 g | 59,99€ | Hersteller-Link

Podiumsplatzierung im Rollwiderstandstest und ordentliche Ergebnisse beim Durchschlag- und Durchstichtest: Im Labor fühlt sich der Pirelli direkt zu Hause. Wie aber sieht es abseits der Prüfmaschinen aus? Beim Beschleunigen zeigt sich der Gravel-Reifen sehr leichtfüßig und ist schnell auf Geschwindigkeit zu bringen. Durch seine straffe Karkasse glänzt der Cinturato mit einer progressiven Dämpfungskurve und fängt auch auf der Straße nicht an zu wippen. Bergauf hat der Reifen im Gelände leichte Probleme, wenn ihm Hindernisse wie Steine oder Wurzeln in den Weg gelegt werden. Aufgrund seines straffen Aufbaus kann sich der Cinturato Gravel Hard Terrain kaum um Steine oder Wurzeln herum formen und findet nur schwer Halt. In Kurvenlage rutscht der Pirelli recht früh, aber kontrolliert und man kann sich darauf einstellen und entsprechend reagieren. Wer jedoch einen Reifen sucht, der über die Neigung gelenkt wird und dabei jederzeit Traktion bietet, ist mit dem Cinturato Gravel H und seinen zierlichen Schulterstollen falsch bedient und sollte sich beim großen Bruder, dem Gravel M, umschauen. Beim Bremsen zeigt sich ebenfalls die Kehrseite des schnell rollenden Profils und der Reifen rutscht auf Schotter einfach über die Oberfläche, statt Traktion aufzubauen. Auf Asphalt verzögert der Pirelli auf Rennradreifen-Niveau.

Fazit

Beschleunigung, Rollwiderstand und Dämpfung – das sind die drei Stärken des Pirelli Cinturato. Der perfekte Gravel-Reifen für Laktat-Fans, lange Straßen und feinsten, harten Schotter. In Kurvenlage und beim Bremsen sind jedoch Defizite zu erkennen, weshalb der Reifen nicht ganz vorne mitrollen kann.

Tops

  • niedriger Rollwiderstand
  • gute Beschleunigung
  • solide Dämpfung

Flops

  • verliert in Kurvenlage schnell Traktion
  • schwache Brems-Performance

Made in France | Getestete Größe 40-622 | Reifenbreite in mm¹ 39,8 | Reifenhöhe in mm¹ 37,2 | Reifenhöhe + Testfelge in mm² 61,2 | Gewicht 482 g | Preis 59,99 €
1 gemessene Dimensionen bei 2,5 Bar, 2 Testfelge: Stan’s NOTUBES Grail 622 x 20,3 C (Felgenhöhe 24,5 mm)


Mehr Informationen findet ihr unter: velo.pirelli.com

In unserer Testübersicht des besten Gravel-Reifen findet ihr nicht nur spannende Erkenntnisse und das Fazit des Tests, sondern auch einen Überblick über das komplette Testfeld.

Alle Reifen in diesem Test: Continental Terra Speed (zum Test) | Continental Terra Trail (zum Test) | MAXXIS Rambler SilkShield TR (zum Test) | Panaracer GravelKing SK (zum Test) | Pirelli Cinturato Gravel H (zum Test) | Schwalbe G-One Allround Evolution (zum Test) | Schwalbe G-One Bite Evolution (zum Test) | Specialized Pathfinder Pro (zum Test) | Teravail Cannonball Light & Supple (zum Test) | Vittoria Terreno Dry (zum Test) | WTB Riddler TCS Light/Fast Rolling (zum Test) | WTB Venture Road TCS (zum Test)


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Text & Fotos: Philipp Schwab, Benjamin Topf